September 2024
Veranstaltungen & Aktivitäten
Das Teilprojekt Politisierung arbeitet aktuell (elternzeitbedingt) auf halber Last aber mit Vollgas an der Erforschung der Nachwirkungen der Umbruchsjahre auf die Stabilität bzw. Instabilität der Demokratie in Ostdeutschland. Was ist geplant und was hat Alexander Leistner in den letzten Monaten realisiert?
Kommende Veranstaltungen:
Am 01.10.2024 diskutiert Alexander Leistner am Hamburger Institut für Sozialforschung gemeinsam mit Ilko-Sacha Kowalczuk dessen Bestseller „Freiheitsschock“.
Am 04.10. diskutiert er auf einem Podiumsgespräch im Haus des Buches (Leipzig) mit den Schriftstellerinnen Manja Präkels und Tina Pruschmann über die Notwendigkeit die üblichen Erzählungen über Ostdeutschland zu durchbrechen. Der Mitschnitt der Veranstaltung wird bei MDR Kultur zu hören sein.
Am 09.10. hält er auf der Fahrt in einem „Sonderzug Plauen-Leipzig: Demokratie erfahren“ anlässlich der Feierlichkeiten zu 35 Jahren Friedliche Revolution einen Vortrag über die Instabilität der ostdeutschen Demokratie.
Am 10.10. laden wir in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) zum Vortrag von Dr. Zaal Andronikashvili zu ,,Georgien vor den Wahlen 2024: Proteste und ihre Genese“. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im Konferenzraum des GWZO (Specks Hof, Eingang A, Reichsstr. 4-6, 04109 Leipzig) statt und steht im Zusammenhang mit der Frage, das Erbe von 1989 (vor allem in der Protestkultur) vergleichend im Kontext post-sowjetischer Gesellschaften zu diskutieren.
Am 13.11. hält Alexander Leistner den einführenden Impulsvortrag beim „Tag der politischen Bildung“, der vom Landesverband der Deutschen Vereinigung für politische Bildung in Sachsen-Anhalt únd der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt veranstaltet wird. Am selben Tag diskutiert er dann um 19 Uhr im Alten Gasometer in Zwickau zusammen mit dem ehemaligen Bürgerrechtler Martin Böttger die Frage "35 Jahre friedliche Revolution - was ist noch übrig vom Aufbruch in die Demokratie?"
Davor und danach hält er zusammen mit Dr. Piotr Kocyba regelmäßig in sächsischen Klein- und Mittelstädten in Volkshochschulen oder soziokulturellen Zentren Vorträge zu den Eigenarten der ostdeutschen Protestkultur. Die nächsten Termine sind am 26.09. in Zschopau (Erzgebirge), am 07.10. in Löbau (Oberlausitz), am 14.11. in Pirna (Sächsische Schweiz) und am 21.11. in Taucha (Nordsachsen). Diese Veranstaltungsreihe wird im Rahmen des Projekts „Kontrovers vor Ort“ der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung durchgeführt. Seit 2023 hat er in diesem Rahmen Veranstaltungen in Hoyerswerda, Zittau, Chemnitz, Bautzen, Weißwasser, Olbernhau, Görlitz, Leipzig, Torgau und Lichtenstein sowie drei 3-stündige Workshops mit der Polizei Sachsen durchgeführt. Ländliche Räume, der ÖPNV und heftige Kontroversen – das Erbe-Team ist da mittlerweile gut gestählt.
aktuelle Publikationen:
In aktuellen Publikationen bündeln wir die Forschungen des Verbundes zeitdiagnostisch. Dabei geht es um strukturelle (Protestinfrastrukturen) und mentale Verkrustungen, die wesentlich zur Instabilität der Demokratie in Ostdeutschland beitragen. Das sind z.B. Deutungsverschiebungen des Verständnisses von Neutralität – wie in einem Beitrag für den Verfassungsblog aufgefächert wird: „Alltagsnorm und Kampfansage. Warum wir über Neutralität reden müssen“. Der Text „‘Ein Hauch von Wendestimmung!‘ Ostdeutsche Protestkultur zwischen 2015 und 2024“ eröffnet wiederum das Dossier „Umschwung Ost“ der sozialwissenschaftlichen Online-Plattform Soziopolis.
Der Überblickstext „Stabilität, Instabilität, Destabilisierung – Die Lage im Südosten: Kunde von einem unruhigen Land“ wurde in der epd-Dokumentation zum Umgang mit rechtsextremen Partei (Nr. 34, 2024) abgedruckt.
Im Online Journal “EuropeNow” des Council for European Studies (CES) erschien im Vorfeld der Landtagswahlen der Aufsatz „New Parties, Unstable Conditions: The 2024 Super Election Year in Germany“ (Issue 56, 2024) und im Journal of Contemporary Central and Eastern Europe der Text "’East, East, East Germany!’ The (Other) Reunification of Football Fan Culture and the Roots of an East German Exceptionalism.”
Daneben bereiten wir zwei Buchpublikationen vor: eine Handreichung zum Umgang mit Instrumentalisierungen der DDR-Geschichte und ein Buch mit Fallstudien zu extrem rechten Protesten in Ostdeutschland.
Vergangene Veranstaltungen:
In Kooperation mit dem Fußballtraditionsverein BSG Chemie Leipzig führten unser Projekt am 29.08. im Zeitgeschichtlichen Forum eine Podiumsdiskussion durch. Fans, ehemalige Spieler, Trainer und Funktionäre berichteten eindrücklich, wie sie den Umbruch von 1989/90 erlebten (Mittschnitt).
Am 16.08. referierte Alexander Leistner in einem Fachgespräch zur Landtagswahl Thema „Wie werden ostdeutsche Transformationserfahrungen im Wahlkampf genutzt?“ im Bildungs- und Begegnungszentrum e.V. Schloss Trebnitz in Brandenburg (Mittschnitt).
Am 22.04.2024 hielt er einen Vortrag auf der Tagung der „AG Extremismus“ der Bundeszentrale für politische Bildung in Erfurt und am 19.04. die Keynote auf der Konferenz „Demokratie ist ein Marathon“ der ostdeutschen Evangelischen Akademien in Halle.
Am 26./27.2023 referierte er zur spezifischen Einbettung rechtsterroristischer Strukturen wie dem NSU in ostdeutsche Lebenswelten auf dem Workshop „Rechte Gewalttaten in Deutschland. Aufarbeitung und Gedenkarbeit im lokalen Kontext“; zudem auf Workshops in Suhl (Sommerkonferenz des Thüringer Landesprogramms für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit, 29.06.2023), in Meißen auf der Bundeskonferenz Gefängnisseelsorge (05.09.2023).
Im Rahmen des 54. Historikertags in Leipzig präsentierte die Bundesstiftung Aufarbeitung am 20. September gemeinsam mit dem Ch. Links Verlag das neu erschienene „Jahrbuch Deutsche Einheit 2023“. An der Buchvorstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig nahm Alexander Leistner mit seiner Leipziger Kollegin Maren Möhring und Carsta Langner aus unserem Schwesternverbund DuT teil.
Am 23.06.2023 beteiligten wir uns an der „Langen Nacht der Wissenschaften“. Auf einer Podiumsdiskussion ging es um „Das neue Wir? Leben in der Transformationsgesellschaft nach 89“ (Mitschnitt). Darüber hinaus hielt Alexander Leistner Vorträge im Rahmen von Rinvorlesungen des Instituts für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal (01.06.), des Graduiertenkollegs „Identität und Erbe“ (02.05.) und des Zentrums für Konfliktforschung der Universität Marburg (17.01.).
Schließlich war er für einen Vortrag an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina eingeladen. Auf der Frühjahrstagung "Wissenschaftsreflexion: Konzepte - Ziele - Perspektiven" sprach Alexander Leistner zum Thema „‘Das Mietmaul von der Karl-Marx-Universität‘ - Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftskritik in den Corona-Protesten“ (29./30.03.).
Er engagierte sich zudem in verschiedenen Fachbeiräten für die ostdeutschen Evangelischen Akademien, das Deutsche Hygiene Museum Dresden und das Forschungsprojekt „BEWARE - Bedrohte zivilgesellschaftliche Demokratieprojekte wappnen und resilient machen“ (BMBF).
In den Medien
Mediale Resonanzen des Verbundes bezogen sich vor allem auf aktuelle Themen: die Landtagswahlen, die Situation in Ostdeutschland oder aktuelles Protestgeschehen. Länger zu hören war Alexander Leistner zuletzt im Podcast Musi*Sociology über Demokratie in Ostdeutschland oder in der Talkrunde im Sachsenradio: "Im Gespräch bleiben – nach der Landtagswahl".
Seit Anfang des Jahres gab er zahlreiche Interviews – im STERN, der Freien Presse, in der Tagesschau, der LVZ, Phoenix, Forschung & Lehre (I/II), der Deutschen Welle, dem ORF, der FAZ, dem Podcast der Sächsischen Zeitung, dem MDR, der taz, der Mitteldeutschen Zeitung, dem fluter, Kirche & Leben, der französischen Tageszeitung Liberation. Thematisch etwas aus dem Rahmen fiel schließlich das Interview „3 ½ Fragen an…“ mit der ZEIT vom 16.05.2024.